Knochenpark

Der Knochenpark

Die Horster Bürgerinitiative „runder tisch horst“ bietet einiges für die Bürger an. Dazu gehört seit nunmehr drei Jahren die „Betreuung“ des alten Horster Friedhofs an der Horst-Gladbecker-Straße durch die „Parkranger*innen“.

Diese kümmern sich liebevoll um die Parkanlage im Horster Norden. Wenn es nicht gerade regnet, wird diese Grünfläche jeden Donnerstag ab 10:00 Uhr gemeinsam verschönert.

Z.B. werden Grabsteine abgewaschen, neu beschriftet oder sichtbar gemacht. Die „Parkrangerinnen und Parkranger“ reinigen aber auch die Grabflächen oder dekorieren ein bisschen. Auch wurden Obstbäume gepflanzt, deren erste Früchte schon dazu führten, einen Kuchen für die fleißigen „Parkranger*innen“ zu backen. Wege und die Wiesen werden dankensweise mit sehr viel Sorgfalt von Mitarbeitern von Gelsendienste gereinigt. Was Donnerstag dennoch gefunden wird, wird natürlich aufgesammelt und entsorgt.

Und nach der Arbeit findet sich immer noch genügend Zeit, um gemeinsam Kaffee zu trinken und zu plaudern. Und sollte das Wetter einmal nicht mitspielen trifft man sich gerne in der Eisdiele.

Verstärkung ist immer willkommen, auch wenn der „grüne Daumen“ nicht vorhanden ist. Einfach einmal vorbeikommen.

Geschichte des Parks

1823 angelegt, damals der dritte Horster Friedhof – zuvor wurden die Verstorbenen in Horst auf dem Kirchhof an der Kapelle auf der Vorburg von Schloss Horst und ab 1755 auf dem Friedhof um die neue Hippolytus-Kirche an der Burgstraße beerdigt. Die Landgemeinde Horst zählte damals 584 Einwohner. Eingeweiht von Pfarrer Adolf Kettler, der hier auch beerdigt ist. Der erste Pfarrer, der auf diesem Friedhof beerdigt wurde, war Pfarrer Adolph Ketteler, 1803 – 1858, 1776 + 13. April 1860 Pfarrer Adolph Ketteler wurde in Löringhof, im Kirchspiel Datteln geboren. In seiner Amtszeit wurde das Vest Recklinghausen aus dem Erzbistum Köln gelöst und dem Bistum Münster zugeordnet. Pfarrer Adolph Kettler setzt die fürstbischhöfliche Anordnung aus dem Jahre 1785 in die Tat um, die Kirchhöfe aus dem Inneren der Gemeinde zu verlegen. Es wird der neue kommunale-Friedhof an der Gladbeckerstraße angelegt. Zum diamantenen Priesterjubiläum wurde ihm vom König von Preußen der rote Adlerorden 4. Klasse verliehen. Die markanteste Person, der in der Priestergruft bestatteten ist zweifellos Wilhelm Wenker. Der Bischof von Münster setzte im Jahre 1910 den erst 36-jährigen Pfarrrektor Wilhelm Wenker als Pfarrer von St.Hippolytus ein. Am 20. Dezember 1910 wurde der neue Pfarrer in sein Amt eingeführt, das er 46 Jahre mit großer Hingabe versah. Wilhelm Wenker wurde am 19. September 1874 in Telgte bei Münster geboren. Nach dem Studium der Theologie wurde er am 4. Juni 1898 im Dom zu Münster zum Priester geweiht und wirkte zunächst als Kaplan und Vikar an St. Lamberti in Gladbeck. Im Dezember 1918 wurde Pfarrer Wenker Dechant des Dekanates Gladbeck. Ihm angetragene höhere kirchliche Ämter und Würden hat er stets abgelehnt, um in seiner Pfarrgemeinde in Horst verbleiben zu können. Die Eingemeindung der Landgemeinde Horst-Emscher in die Großstadt Gelsenkirchen im Jahre 1928 fiel in seine Amtszeit. In der Zeit des 3. Reiches wurde er des Öfteren von der Gestapo vernommen und seine Predigten überwacht. Am 6. Dezember 1943 wurde er zum Propst h. c. ernannt und am 4. Juni 1948 erfolgte aus Anlass seines goldenen Priesterjubiläums seine Ernennung zum Ehrendomkapitular. Mit Eifer widmete er sich dem Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Hippolytuskirche, in die er am 8. August 1948 nach vollständiger Renovierung feierlich einzog. Hervorzuheben ist sein leidenschaftlicher persönlicher Einsatz im Kampf gegen die Demontage eines großen Teils der Horster Industrie. In mehreren öffentlichen Kundgebungen vertrat der Propst seinen Standpunkt mit Nachdruck und Erfolg, so dass auch maßgebende ausländische Stellen ihren Einfluss zur Abwendung der Demontage geltend machten. In Würdigung dieses Einsatzes wurde er am 30. No vember 1950 zum Ehrenbürger der Stadt Gelsenkirchen gewählt. Am 30. November 1955 wurde Propst Wenker das Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland durch den Regierungspräsidenten von Münster überreicht, das der Bundespräsident Professor Dr. Theodor Heuss in Anerkennung der großen Verdienste um die Verhinderung der Demontage der Gelsenberg Benzin AG in Gelsenkirchen-Horst ihm verliehen hat. Propst h. c. Wilhelm Wenker verstarb am 16. August 1956 in Gelsenkirchen-Horst. Bis 1986 durfte auf dem Friedhof noch in Gruften bestattet werden, seitdem ist er gänzlich stillgelegt” und beinhaltet ein Stück Horster Ge schichten. Im „Knochenpark“ befindet sich z. B. die Gruft der Familie Eduard Trah, der Patriarch des bekannten Horster Unternehmerfamilie oder weitere Namen, die in Horst ihre Wurzel hatten und heute noch haben. Ganz in der Nähe der Priestergruft ist die Schwesterngruft zu finden, wo viele Franziskus-Schwestern, die von 1889 bis 1970 in den beiden Horster Hospitälern Dienst taten, beerdigt sind. Aloys van Suntum (Schreinerei Essener Straße); Gregor Steimann, Maschinenfabrikant, der erste, der für Horsts Landwirte Dreschmaschinen baute. Viele Inschriften der Grabsteine sind verwuchert, einige aber gut zu erkennen. Etwa das von Franz Strunden, Sanitätsrat (1863-1933). Er war erster Chefarzt des 1903 erbauten Josef-Hospitals. Oder Julius Grolmann, der um 1900 die größte Fabrik in Horst besaß - eine Maschinenfabrik und Gießerei hinter dem heutigen Hallenbad. Eine Rarität auf dem Friedhof das evangelische Hochkreuz in der Nähe der Eisenbahnlinie. Die Bürgerinitiative „runde tisch horst“ hat sich für den damals etwas verwahrloste „Knochenpark“ eingesetzt. Wenn das Wetter es zulässt treffen sich die „Parkrangerinnen“ der Bürgerinitiative „runde tisch horst“ jeden Donnerstag ab 10:00 Uhr. Es wird gepflanzt, gewässert, sauber gemacht, Vogelfutter verteilt, Nist kästen kontrolliert, Grabsteine wieder sichtbar gemacht... Der ehemalige Friedhof wird langsam zu einem Ort für lebendige Begegnungen.

Priestergruft für neun Horster Pfarrer

  • Adolf Kettler (hat den FH eingeweiht)
  • Wilhelm Marferding - Propst Wilhelm Wenker (Retter von Gelsenberg, heute BP Raffinerie)
  • Ferdinand Lenfert (gründet die Kolpingsfamilie Horst)

Gedenkstein der Franziskus Schwestern

1889 bis 1970 des St. Josef Hospitals und später dann im Agnesstift an der Essener Straße Auf dem alten Friedhof Horst-Nord sind auch die Schwestern, die im Horster Krankenhaus über Jahrzehnte ihren Aufopferungsvollen Dienst taten beerdigt. Die Schwestern aus dem Mutterhaus in Münster taten zunächst ihren Pflegedienst im ersten Horster Krankenhaus an der Essener Straße, dem späteren St. Agnes-Stift, von 1889 – 1905. Das schnelle Wachstum der Bevölkerung durch die Industrialisierung machte es nötig, dass im Jahre 1905 ein neues Krankenhaus an der Buerer Straße seiner Bestimmung übergeben wurde. Die Schwestern versorgten und pflegten weiter die Kranken bis zu ihrer Abberufung im Jahre 1970. Während zweier Weltkriege versorgten sie auch noch verwundete Soldaten, in den zum Lazarett umfunktionierten Stationen. Dieser Grabstein er innert noch an ihre Tätigkeit im Horster Krankenhaus

Familie Schlüter Unternehmerfamilie

Bauunternehmer bis An fang der 1920iger Jahre, Ziegeleibesitzer, wo heute die Graslitzer Straße ist. (Gegenüber Autohaus Tiemann)

Familie van Suntum

Schreinerei an der Essener Straße Paul van Suntum war langjähriger Küster der St. Hippolytus-Pfarrkirche von Horst. Der letzte dort auf den Friedhof zur letzten Ruhe getragene Tote war am 21. Oktober 1981 Paul van Suntum, der langjährige Küster der St. Hippolytus-Pfarr kirche in Horst.

Familie Tönnies

  • 11 Familienmitglieder
  • Eisenwarenhandel mit Geschäften auf der Markenstraße und Essenerstraße - Adolfine Tönnies ist das berühmteste Glied der Familie.Sie lebte in einem Orden und wurde nicht hier bestattet. Hier soll ein Seligsprechungsver fahren laufen oder schon abgeschlossen sein. Es fand eine offizielle Eröffnung des Seligsprech ungsprozesses der 1. Generaloberin der Steyler Anbetungsschwestern, Mutter M. Michaele (Adol fine Tönnies) statt. Dieses fand am 03.09.2015 in Steyl unter Leitung des Bischofs von Roermond NL, Frans Wiertz, im Heilig-Geist-Kloster in Steyl statt. [Weitere Infos](http://www.mutter-m-michaele .de/02-1%20biografievita.htm) Familie Trah – alteingesessene Unternehmerfamilie (Elektro) aus Horst - aus Horst. Früher Installationen, heute mehr in Immobilien

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